Video abspielen
Das Video wird von Youtube eingebettet. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Youtube.

27.10.2025
Vom Traum zur Wirklichkeit – Spatenstich für das stationäre Hospiz St. Wendel in Bad Salzungen

Nicht immer ist alles erklärbar, nicht immer scheint das Unmögliche erreichbar. Doch manchmal braucht es einfach den festen Glauben und ein Wunder, dass Herzenswünsche wahr werden können. Für das Team vom Hospiz St. Wendel war dieses erste Wunder die anonyme Spende über 50.000 Euro – der Startschuss für ein Herzensprojekt, dem viele weitere folgten.

Am Samstag, den 25. Oktober fand auf dem Grundstück der Kapelle St. Wendel in Bad Salzungen der feierliche Spatenstich für das neue stationäre Hospiz statt, unter dem Motto aus Psalm 127: „Wenn der Herr das Haus nicht baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.“ Rund 400 Gäste, Ehrenamtliche sowie Unterstützerinnen und Unterstützer aus Wirtschaft, Politik und Kirche aus ganz Deutschland kamen zusammen, um den Beginn der Bauarbeiten zu feiern und ihre Glück- und Segenswünsche zu übermitteln. Auch Comedian Markus Majowski und Schauspielerin Saskia Vester waren als Botschafterin und Botschafter vor Ort, um ihre Unterstützung zu zeigen. Zwei Tage mit 14 Spaten, 9 Reden, 4 Präsentationen und einem ökumenischen Gebet zeigten eindrucksvoll, wie sehr Menschen an diesem Projekt zusammengewachsen sind. In einem festlich geschmückten Zelt wurden die Gäste mit einem großen Empfang begrüßt, begleitet von musikalischen Darbietungen des Chors „Herztöne“ und des Bläserensembles „Brassamezzo“. Vor dem symbolischen Spatenstich fand eine ökumenische Segenshandlung durch Pfarrer Karl Weber und Diakon Thomas Kranz statt – ein feierlicher Start für die bevorstehenden Bauarbeiten.

Johanna Weymar, Projektleitung des Ambulanten Hospiz-Zentrums und Geschäftsführerin der Hospiz St. Wendel gGmbH, erinnert sich: „Am Anfang klang alles unmöglich – zu groß, zu teuer, zu früh. Allein die Gutachten kosteten rund 50.000 Euro, und eine Projektmanagerin war noch nicht gefunden. Zehn Tage nach meinem Gebet kam genau diese Summe als anonyme Spende. Das war das erste Zeichen: Wir können starten.“ Kurz nach der anonymen Spende stand das nächste Wunder an: Johanna Weymar suchte eine bezahlbare Projektmanagerin, doch eine passende Kandidatin war nicht in Sicht – bis Ina Kastorf an die Bürotür von Frau Weymar klopfte. Frisch von Frankfurt nach Möhra gezogen, passte sie perfekt zum Profil für das Projektmanagement. Auch hier war zunächst keine Bezahlung möglich, doch Ina Kastorf entschied sich, die ersten fünf Monate ehrenamtlich zu arbeiten. So konnte das Projekt wirklich starten – und heute übernimmt sie die Geschäftsführung der Hospiz St. Wendel gGmbH.

Grußworte kamen von zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern:

Christian Hirte (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundestag, sagte: „Ein Wunder, was Gemeinschaft schafft.“

Tina Rudolph (SPD), Thüringer Staatssekretärin, betonte: „Wenn sich weit über 100 Menschen in der Stadt und der Region ehrenamtlich engagieren, zeigt das, wie stark die Hospizarbeit hier verankert ist.“

Udo Schilling (CDU), Erster Beigeordneter des Wartburgkreises, überbrachte Grüße von Landrat Dr. Michael Brodführer (CDU): „So etwas schaffen eigentlich nur Frauen. Wenn ich in Ihre Augen schaue, sehe ich, was die Region in der Lage ist zu leisten. Ich bin dankbar, dass Sie den Mut für solch ein Projekt hatten.“

Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) erinnerte an die Geschichte des Ortes: „Vor 544 Jahren gab es schon einmal einen Spatenstich – und zwar für die Kapelle St. Wendel, die ebenfalls durch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt gestiftet wurde. Nun bekommt der Ort seine Bestimmung wieder.“

Reinhard Schneider, GLS Bank Frankfurt: „Was einer nicht schafft, das schaffen viele zusammen. Wir können nicht alle Projekte genehmigen, aber hier war klar: Das wird klappen, weil so viele Menschen dahinterstehen. Ich erinnere mich gerne an den Anruf bei Frau Kastorf. So einen großen Freudenschrei habe ich selten gehört bei Kunden.“

Dr. Carolin Vogel von der Hermann Reemtsma Stiftung Hamburg betonte: „Ein lebensfroher Ort, steingewordene Nächstenliebe.“

Philipp Knott, Marktleiter der Sparda-Bank Berlin, übergab einen Spendenscheck über 10.000 Euro – die dritte Finanzspritze der Bank seit 2023.

Auch die Bauunternehmer waren voller Engagement: Jan Heumüller vom Ingenieurbüro Zwo16 aus Geisa berichtete: „Da waren wir auf einmal mittendrin, statt nur dabei.“ Dierk Wenke von der Firma Köster GmbH aus Erfurt sagte: „Uns war klar, wir wollen das machen. Ich kann Ihnen versprechen: Wir werden mit genauso viel Engagement wie Sie an dem Bau arbeiten.“ In den nächsten Monaten entstehen zwei Gebäudekörper, die durch eine Brücke miteinander verbunden werden. Dafür kommen unter anderem Schraubfundamente und viel Holz zum Einsatz.

Von der Vision zum Hospiz

Bis 2027 soll auf dem Grundstück der Kapelle St. Wendel ein stationäres Hospiz entstehen, das 12 stationäre Hospizplätze, 8 Tageshospizplätze – das erste Tageshospiz Thüringens – sowie 4 Nachthospizplätze – das erste für Erwachsene in Deutschland – bietet. Die St. Wendel-Stiftung der Kirchgemeinde Bad Salzungen hat das Grundstück dafür in Erbpacht an die St. Wendel gGmbH übergeben. Rund 7 Millionen Euro werden in das Projekt investiert, davon 1,1 Millionen Euro aus Spenden.

Mit dem Baubeginn wächst die Hoffnung, einen Ort zu schaffen, an dem Menschen in ihrem letzten Zuhause Liebe, Geborgenheit und Würde erfahren – getragen von einer Gemeinschaft, die an diese Vision glaubt und sie Schritt für Schritt Wirklichkeit werden lässt.


Mehr Fotos

An zwei Tagen hatten Interessierte die Gelegenheit, sich über den Hospizbau zu informieren und ihre Glückwünsche zu überbringen.  Julia Otto Zu Beginn erhielt jeder ein Bändchen mit der Aufschrift „Sie sind ein Engel für uns“.  Julia Otto Johanna Weymar, Projektleitung des Ambulanten Hospiz-Zentrums und Geschäftsführerin der Hospiz St. Wendel gGmbH, hatte bereits 2008 einen Traum – der nun Wirklichkeit wird.  Julia Otto Auch Comedian Markus Majowski und Schauspielerin Saskia Vester waren als Botschafter vor Ort, um ihre Unterstützung zu zeigen.  Julia Otto Auf jedem Stuhl lag Infomaterial, das über den Bau des Hospizes informierte.  Julia Otto Ina Kastorf arbeitete die ersten fünf Monate ehrenamtlich – heute leitet sie die Hospiz St. Wendel gGmbH.  Julia Otto Philipp Knott, Marktleiter der Sparda-Bank Berlin, übergab einen Spendenscheck über 10.000 Euro.  Julia Otto Der Festakt zum Spatenstich wurde musikalisch vom Chor „Herztöne“ und dem Bläserensemble „Brassamezzo“ begleitet.  Julia Otto Vor dem symbolischen Spatenstich fand eine ökumenische Segenshandlung durch Pfarrer Karl Weber und Diakon Thomas Kranz statt.  Julia Otto Ingenieur Jan Heumüller vom Ingenieurbüro Zwo16 aus Geisa.  Julia Otto Dirk Wenke von der Firma Köster GmbH aus Erfurt ist für den Bau des Hospizes verantwortlich.  Julia Otto Eine weitere Spende in Höhe von 500 Euro kam an diesem Tag von Leos Band.  Julia Otto Es gab neun Grußworte, unter anderem von Christian Hirte (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundestag.  Julia Otto Vor dem Spatenstich gabe es noch einen Segen für den Baubeginn von Pfarrer Karl Weber und Diakon Thomas Kranz.  Julia Otto