21.11.2023
Kreissynode beschäftigte sich mit Zukunftsbeschlüssen und Haushalt

Am 17. November fand die Synode des Ev.-Luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach im Landratsamt Bad Salzungen statt. Präses Hans-Martin Gerhardt begrüßte den Bürgermeister von Bad Liebenstein, Michael Brodführer, der im Rahmen der Synode über das Thema "Die Wahrnehmung des Kirchenkreises in der Öffentlichkeit" referierte. Brodführer betonte die demografischen Herausforderungen bis 2035 aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge und deren Auswirkungen auf Kommune und Kirche. Er unterstrich die Notwendigkeit von Strukturveränderungen und appellierte, den Fokus auf gemeinschaftliche Projekte und Ziele zu legen, um mehr Menschen zu gewinnen. "Es braucht offene Formate, wo alle Beteiligten mit ins Boot kommen", so Brodführer. Die Kirche müsse zu den Menschen kommen, zusätzliche Angebote für Kinder schaffen und auch kritische Meinungen akzeptieren, so Brodführer. „Wenn wir kritische Stimmen in der Kirche ausschließen, wird uns dieser integrative Prozess nicht gelingen“, argumentierte Michael Brodführer. In politisch herausfordernden Zeiten solle die Kirche die Kraft der Liebe betonen, um der Sehnsucht nach Frieden gerecht zu werden. "Alle sehnen sich nach Frieden, da müsste die Kirche am stärksten hervortreten. Ich glaube, dass wir diese Barmherzigkeit und die Kraft der Liebe ausstrahlen können, dazu gehören Debatten, Freundlichkeit und vor allem eine zuversichtliche Stimmung", ermutigte der Bürgermeister.

Stellenbesetzungen und Strukturwandel
Superintendent Christoph Ernst berichtete über die angespannte Personalsituation im Kirchenkreis. Ein „weiter so!“ sei nicht mehr möglich, da viele Formate und Angebote die Menschen im Kirchenkreis nicht mehr erreichen würden. Das vorhandene Personal sei zunehmend überlastet. Der Superintendent plädierte für ein „Ende der Addition von Aufgaben“, das heißt, das Bisherige fortzusetzen und gleichzeitig Neues hinzuzufügen, sei nicht länger tragbar. Angesichts der bevorstehenden Kirchenratswahlen im Jahre 2025 sei es nötig zu handeln. Daraufhin stellte der Superintendent Perspektiven für die Zukunft vor und skizzierte, wie der Kirchenkreis bis 2030 aussehen könnte. Der nächste wichtige Schritt sei jetzt gemeinsam mit den Mitgliedern im Kreiskirchenrat aller 20 Pfarramtsbereiche im nächsten halben Jahr Zukunftspläne zu schmieden. „Ich freue mich auf die Begegnungen und Gespräche, weil wir mit unseren Ehrenamtlichen einen so großen Schatz an engagierten Menschen haben“, sagt Christoph Ernst. Nach diesen Besuchen in den Gemeinden wird es eine weitere Klausur geben, in der die Gespräche ausgewertet werden und überlegt wird, wie sich der Kirchenkreis in Zukunft entwickeln kann. Der Superintendent äußerte sich zugleich hoffnungsvoll und zeigte sich sehr erfreut über die Neuzugänge, die sich im Verlauf der Tagung den Synodalen vorstellten. Anfang August konnten zeitgleich die vakante Pfarrstelle Bad Salzungen I mit Leimbach mit Immelborn durch Pfarrer Karl Weber und die Pfarrstelle Möhra/Ettenhausen/Bad Salzungen III mit Pfarrer Martin Weber besetzt werden. In die vakante Pfarrstelle Kaltensundheim wurde Markus von Kiedrowski als Gemeindevolontär entsendet in der Hoffnung, dass er dort demnächst seinen Probedienst als Pfarrer antreten kann. Im Bereich Kirchenmusik konnte mit Youna Park eine profilierte Kantorin für die Kirchgemeinde Dermbach gewonnen werden.

Verleihung Sauerteigpreis
Im Rahmen der Herbstsynode wurde der „Sauerteigpreis“ vom stellvertretenden Superintendenten Alfred Spekker, an drei Kirchgemeinden des Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach verliehen. Der Preis würdigt seit 2014 jährlich herausragende Projekte in den Kirchgemeinden. Die Kirchgemeinde Empfertshausen wurde mit dem Projekt "Starke Männer braucht das Land" auf dem dritten Platz ausgezeichnet und erhielt ein Preisgeld von 1000 €. Die Kirchgemeinde Urnshausen belegte den zweiten Platz und erhielt 2000 € Preisgeld für das Projekt "Adventslichter". Der erste Platz ging an die Kirchgemeinde Kieselbach mit dem Krippenspielprojekt "Die Frohe Botschaft", die ein Preisgeld von 3000 € erhielt. Mehr Informationen zu den ausgelobten Projekten finden Sie unter: www.kkbasa.de. Der stellvertretende Superintendent wies die Synodalen darauf hin, dass sich die Kirchgemeinden im Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach noch bis zum 31. Dezember 2023 für den "Sauerteig-Preis 2024" bewerben können. Alle Informationen dazu erhalten die Kirchgemeinden von den Pfarrerinnen und Pfarrern bzw. den Vakanzverwaltern ihrer Kirchgemeinde.

Haushalts- und Stellenplan verabschiedet
Kirchenkreisrechnerin Ellen Tanz erläuterte den umfangreichen Haushaltsplan für das Jahr 2024. Die Kreissynode stimmte der Empfehlung des Finanzausschusses zu und genehmigte den Haushaltsplan sowie den zugehörigen Stellenplan für 2024 mit einer Gesamtsumme von 7,17 Millionen Euro.

Bericht Visitationsausschuss
Die Vorsitzenden des Visitationsausschusses, Franziska Freiberg und Marita Schrumpf, präsentierten den Bericht zur Visitation der Kirchgemeinde Bad Salzungen, die von April bis Oktober 2023 stattfand. Durch den Besuchsdienst soll eine lebendige, unterstützende und auf die Bedürfnisse der Gemeindemitglieder ausgerichtete Kirchengemeinde gefördert werden. Im kommenden Jahr wird die 7-köpfige Kommission den Pfarrbereich Roßdorf-Wernshausen visitieren.

Beschlüsse
Um der angespannten Personalsituation im Verkündigungsdienst entgegenzuwirken, hat die Kreissynode eine neue Anstellungsform im Verkündigungsdienst errichtet. Dabei handelt es sich um eine unbefristete Stelle für eine/n Vakanzkoordinator/in im Umfang von 1,0 VBE. Die Stelle wurde bereits öffentlich ausgeschrieben und wird von zwei Personen zum 1. Dezember 2023 (0,25 VBE) und zum 1. Januar 2024 (0,75 VBE) besetzt. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Ehrenamtlichen in den vakanten Pfarrämtern zu entlasten.

Des Weiteren hat die Kreissynode Bad Salzungen-Dermbach zugestimmt, den Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen als geeigneten Partner, um mittelfristig Gespräche über eine mögliche Fusion beider Kirchenkreise oder einen Kirchenkreisverband aufzunehmen. Der Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen steht ebenso vor einem Strukturwandel und hat in seiner letzten Kreissynode beschlossen, dass er Gespräche bezüglich einer „möglichen Kooperation“ mit dem Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach aufnehmen wird, erklärte Christian Herbst, Präses des Kirchenkreises Eisenach-Gerstungen, in seinem Grußwort an die Kreissynode Bad Salzungen-Dermbach.

Im Rahmen der Tagung legten die 34 Synodalen den Zweck der Kirchenkreiskollekten gemäß dem neuen Plan der Landeskirche fest. Diese Kollekten unterstützen regionale und internationale Projekte.

Die nächste Kreissynode des Ev.-Luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach findet am 19. April 2024 um 17 Uhr im Landratsamt Bad Salzungen statt.


Mehr Fotos

Der Bürgermeister von Bad Liebenstein, Michael Brodführer, referierte im Rahmen der Synode über das Thema "Die Wahrnehmung des Kirchenkreises in der Öffentlichkeit."  © Julia Otto Christian Herbst, Präses des Kirchenkreises Eisenach-Gerstungen, zu Gast bei der Kreissynode Bad Salzungen-Dermbach.  © Julia Otto Pfarrer Martin Weber stellte sich als neuer Pfarrer für den Pfarrbereich Möhra/Ettenhausen/Bad Salzungen III vor.  © Julia Otto Anfang August konnte die vakante Pfarrstelle Bad Salzungen I mit Leimbach mit Immelborn durch Pfarrer Karl Weber besetzt werden.  © Julia Otto  Youna Park stellte sich als neue Kantorin der Kirchgemeinde Dermbach vor. © Julia Otto In die vakante Pfarrstelle Kaltensundheim wurde Markus von Kiedrowski als Gemeindevolontär entsendet in der Hoffnung, dass er dort er dort demnächst seinen Probedienst als Pfarrer antreten kann.  © Julia Otto Auf dem dritten Platz mit einem Preisgeld von 1000 €, wurde die Kirchgemeinde Empfertshausen mit dem Projekt: „Starke Männer braucht das Land“ ausgezeichnet.  © Julia Otto Die Kirchgemeinde Urnshausen sicherte sich den zweiten Platz und wurde mit 2000 € Preisgeld für ihr Projekt "Adventslichter" ausgezeichnet.  © Julia Otto Die Kirchgemeinde Kieselbach sicherte sich den ersten Platz mit dem Krippenspielprojekt „Die Frohe Botschaft“ und erhielt ein Preisgeld von 3000 €.  © Julia Otto