Diese schwere und mühevolle Erkenntnis prägt mein Denken und Planen in diesen Tagen. Ich wünschte mir, für die Vorbereitung von Predigten ebenso viel Zeit zu haben wie ich sie für die Organisation von Gottesdienste brauche. Die Pandemie verunsichert viele Menschen, andere gehen mittlerweile auf die Straßen und schreien ihren Unmut heraus. Für die dabei zu Tage tretende Welle von Gewalt fehlt mir jedes Verständnis.

Alles ist anders!

Ich lese die Weihnachtsgeschichte, wie sie Lukas aufgeschrieben hat. Sie gehört für mich seit meiner Kindheit zum Leben und zu meinem Glauben. Da war auch vieles anders. Und das Besondere sind nicht einmal die äußeren Umstände einer Volkszählung und eines fast unzumutbaren Weges für eine hochschwangere Mutter auf dem Weg nach Bethlehem. Das Besondere ist für mich, wie Gott in das Geschehen der Welt als Retter eingreift und ein kleines Menschenkind zum Boten seiner Liebe macht. Eine Botschaft des Friedens und eine Botschaft der Liebe für alle Menschen, sogar für Hirten auf dem Feld und für Ochsen und Esel im Stall.

Gott macht alles anders!

Das Heil ist in der Welt: Christ der Retter ist da. Diese Botschaft verkündigen wir als Kirche Jesu Christi. Keine andere kann es sein. Aber wir werden auch niemals damit aufhören, nach guten und angemessenen Formen für diese Botschaft zu suchen. Das wird in den Gemeinden unseres Kirchenkreises an Heiligabend und zu Weihnachten zu spüren sein.

Ich lade Sie herzlich ein, die Botschaft der Liebe Gottes neu zu hören – online oder in Präsenz mit den gebotenen Regeln – damit sie uns zur Kraftquelle wird. Ein gesegnetes, behütetes, im Herzen fröhliches Weihnachtsfest wünscht

Alfred Spekker, amtierender Superintendent des Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach